Hauptsache billig..........
„Guten Tag, ich interessiere mich für eine Gitarre für meinen Sohn.“
So oder ähnlich fangen viele Kundengespräche an……
Prinzipiell erfreulich und entsprechend gut gelaunt trete ich der Kundin gegenüber. Was dann in den letzten Tagen jedoch häufig folgte war der Satz:“ Aber bitte etwas Günstiges, ich weiß ja gar nicht ob er dabei bleibt!“.
Und schon gefriert mein freundlicher Gesichtsausdruck, da ich ahne was nun folgt.
Bevor ich überhaupt die Rahmenbedingungen wie Größe, Alter usw. klären kann wandert der Blick der Kundin zum Preisschild.
„Oh 180 Euro? Also ich wollte aber kein Profiinstrument, ich dachte eher so an 50 Euro?“
Okay, nun kommt es ganz darauf an, wie viele Gespräche dieser Art ich an diesem Tag bereits geführt habe. Waren es wenige, reicht für gewöhnlich einmal tief durchatmen, waren es schon mehrere, sieht man mir meinen Unmut bereits jetzt an.
„Ja, schauen Sie mal hier…. Bei Discounter abc gibt es die gerade für 29,90 Euro. Sowas will ich ja gar nicht, es soll ja schließlich was Gutes sein. Aber bei xyc gibt’s gerade ganz tolle für 49,90 Euro. Und Sie sind ja nun ein Fachgeschäft, da werden Sie doch wohl etwas Adäquates für den Preis haben!“
Sprach es und tippt hektisch auf dem neuesten Apfel – Gerät rum.
So! Mein letzter Funken guter Laune erlischt damit auch prompt.
Trotzdem versuche ich professionell zu bleiben und erläutere den Unterschied zwischen Spielzeug und Musikinstrument. Ich versuche ihr klar zu machen, dass ein solches „Instrument“ nicht dazu geeignet ist, den Spaß an der Musik zu wecken.
Ich sage auch klipp und klar, dass ich nicht hinter den Herstellungsbedingungen stehe und versuche der Kundin die Hintergründe nahe zu bringen. Gehe auf die unangenehmen Themen wie Kinderarbeit, Raubbau an der Umwelt und menschliche Ausbeute ein.
Last but not least gebe ich ihr den Ratschlag, sich doch vielleicht eher nach einem guten Gebrauchtinstrument umzusehen, bevor sie ihrem Sohn solch ein Discounter – Teil zumutet.
„Ja, das verstehe ich. Kein Thema. Wenn Sie keine Gitarre für 50 Euro, na gut… es dürfen wegen mir auch gerne 70 Euro sein…. Vorrätig haben, dann bestellen Sie mir doch bitte eine. Die müssen sie dann ja gar nicht hier im Laden hinstellen. Ich kaufe sie Ihnen dann ja gleich ab.“
HALLO? Nix verstanden? Das gibt es doch gar nicht.
„Tut mir leid! Ich MÖCHTE ich Ihnen kein Instrument für diesen Preis verkaufen. Habe ich doch eben in aller epischen Länge erklärt!!“
„Nun ja, dann eben nicht. Und so etwas nennt sich dann Fachgeschäft“.
Sprachs und stieg in den niegelnagelneuen Irgendwas - SUV und rauscht vom Hof.
Ich rausche hingegen erst einmal ins Büro zu meiner Kaffeetasse und motze leise (oder auch mal laut) vor mich hin.
Und bin, zumindest bis zum nächsten netten Kunden, echt frustriert.
Warum bin ich das? Weil es mich ärgert. Es ärgert mich so maßlos, wie ignorant viele Menschen durch ihr Leben laufen, nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht.
Versteht mich nicht falsch, natürlich gibt es Eltern die jeden Cent dreimal umdrehen müssen und ihren Kindern eben nicht gleich ne Anfänger – Gitarre für 500 Tacken kaufen können. Die sind es dann aber, die mein Angebot einer gebrauchten auch gerne annehmen.
Mit diesen Eltern tausche ich mich gerne über die verschiedenen Möglichkeiten aus und gehe im Anschluss mit einem Lächeln ins Büro, obwohl auch diese keine Gitarre bei mir gekauft haben.
Die Kunden, die nachher zu mir kommen und sagen, sie würden den Preis einer Gitarre heute mit anderen Werten bemessen, die sorgen dafür, dass ich diese Gespräche immer und immer wieder führe!
Auch wenn einige nun sagen, die soll doch erst einmal bei sich selbst anfangen. Das tue ich. Ich versuche es zumindest, auch wenn es mir nicht immer gelingt.
Ich kaufe aus Überzeugung keine Eier die nicht aus artgerechter Freilandhaltung kommen. Das beinhaltet auch, dass ich bspw keinen fertigen Eiersalat kaufe, oder Nudeln mit Frischei.
Allerdings werde ich schwach, wenn es um meine geliebten Waffeln geht. Ich sage ja, ich versuche es. Gelingen tut es mir längst nicht immer.
Aber zurück zu den 29,90 wasauchimmer Dingern. MUSS ich die verkaufen? Auch wenn es gegen meine Prinzipien geht? Ich meine, die Dame wird sich ja eine kaufen. Wenn nicht bei uns, dann eben beim Discounter. Das Ding ist ja schon gebaut, der Baum gefällt.
Aber ganz ehrlich? Ich WILL nicht! Punkt, Ende, Aus! Gibt’s hier nicht!
Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass, wenn wir alle etwas sorgsamer mit unserer Natur und unseren Mitmenschen umgehen, wir dieses Fleckchen Erde erhalten können.
Einen großen Beitrag dazu leistet im Übrigen die Firma Höfner mit ihrer Green Line Serie. Sie verwenden ausschließlich einheimische Hölzer wie Fichte, Ahorn, Walnuß, Erle oder Kirsche und natürlich aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Auch die Oberflächenveredelung auf Basis natürlicher Rohstoffe ist umweltverträglich. Gebaut natürlich in Deutschland.
Es ist gerade wieder eine Lieferung der kompletten Serie bei uns angekommen. Anspielen lohnt sich.
Wer also auf der Suche nach einer Gitarre ist, die nach ökologischen Gesichtspunkten gefertigt wurde, wird hier sicher fündig.